Sonntag, 25. November 2012

Schnecken & Co: Vom Essen in Frankreich

Beginnen wir mit den Klischees. Als ich mich in einer Klasse vorgestellt habe, hat mich eine Schülerin gefragt, ob ich schon Froschschenkel oder Schnecken gegessen habe. Froschschenkel habe ich nicht gegessen, Schnecken habe ich schon einmal in Österreich gegessen und hier auch wieder (und zwar während der Herbstferien in Poitiers):



Wir haben uns die Schnecken aber zu viert geteilt. Und: Sie sind wirklich nicht so schlecht. Sie schmecken eigentlich nur nach dem, was drauf ist (also in dem Fall nach Kräuterbutter), und auch die Konsistenz ist nicht irgendwie grauslich.

Austern haben wir auch gegessen. Habe ich auch nicht schlimm gefunden, andere schon. Foto habe ich keines.

Schnecken und Austern sind typische Vorspeisen, die aber in meiner Region, in Lothringen, nicht wirklich verbreitet sind. Hier kriegt man dafür überall Quiche (das Bild borg ich mir jetzt einmal von meiner Mitbewohnerin von Facebook aus, die hat einmal eine Quiche fotografiert):



Suppen sind eher unüblich; da wir (die, die während der Herbstferien durchs Land gefahren sind) wieder einmal Suppe essen wollten, haben wir uns einmal Kürbiscremesuppe gemacht (d. h., die anderen haben gekocht, ich habe fotografiert):



Die Suppe hat auch gut geschmeckt, auch wenn das Kürbiskernöl gefehlt hat ... Spezialitäten aus einem anderen Land machen funktioniert nicht so gut, wenn man nicht alle Zutaten so findet, wie man sie haben will. Aber als ich für ein Treffen von Sprachassistenten aus verschiedenen Ländern Mini-Wiener-Schnitzel machen wollte, habe ich wenigstens sofort Semmelbrösel gefunden. Schwieriger war es da mit Liptauer, den eine andere österreichische Assistentin zubereitet hat. Er hat zwar nicht geschmeckt wie Liptauer, war aber trotzdem gut und wurde dann halt als Dip für Tacos verwendet. Auch davon gibt's ein Foto:



Wer übrigens gedacht hat, dass österreichisches Essen schwer ist, der hat noch nie Cassoulet occitan gegessen, einen Eintopf aus Bohnen und Ente und Wurst und Fett, gegen den ein Schweinsbraten mit Schnitzel ein Diätessen ist.

Damit wären wir eh schon bei der Hauptspeise. Ich glaube, die belgische Nationalspeise sind moules et frites, Miesmuscheln und Pommes frites, und auch in Frankreich gibt es die immer wieder (zumindest in Meeresnähe). Und sie sind gar nicht so schwer zuzubereiten; nach der Kürbiscremesuppe haben wir Miesmuscheln in Weißweinsud gemacht. Und auch die habe ich zwar nicht gekocht, aber zumindest fotografiert:




Bei uns in der Wohnung liegt auch ein französisches Kochbuch, von dem ich schon ein bisschen was ausprobiert hab. Nichts wirklich Aufwendiges, aber auf Französisch klingt es natürlich viel besser, wenn ich sage, dass ich Suprême de dinde (aber es war dann eh poulet) sauce estragon mache oder gratin de courgettes.

Als Vegetarier hat man es in Frankreich eher schwierig. Bei allen offiziellen Anlässen, bei denen ich eingeladen war, hat es genau eine Speise gegeben, und die war mit Fleisch. In der Schulkantine kriegt man ungefragt das Fleisch (ob es etwas anderes gibt, weiß ich nicht wirklich, ich war auch noch nicht so oft dort essen; von anderen Assistenten in anderen Schulen habe ich gehört, dass man einfach die Beilage alleine bekommt, wenn man vegetarisch essen will).

Dann gibt es Käse. Frankreich ist das Land mit den meisten Käsesorten weltweit, wenn ich mich nicht täusche. Ich probiere daher immer neue Käsesorten aus wie z. B. hier:




Wo man schon das Baguette auf dem Foto sieht, muss ich noch mit einem Klischee aufräumen: Es gibt dunkles Brot in Frankreich. Es ist zwar nicht üblich, aber man bekommt es schon. Und ich habe ein Geschäft gefunden, wo es sogar gut ist.

Die Desserts sind meiner Erfahrung nach in Frankreich viel süßer als in Österreich; eine Sprachassistentin hat mir erzählt, dass es in ihrer Kantine gezuckertes Naturjoghurt gibt. 

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