Nach Ostern ist es wieder zurück nach Österreich gegangen. Davor musste ich mich natürlich noch von Frankreich verabschieden.
Abschied von den Lehrern und Lehrerinnen
Zwischen den letzten Ferien (siehe "Die letzte größere Reise") und dem Ende der Assistenz sind ja nur drei Wochen gelegen, aber in denen habe ich sehr viele Einladungen von meinen Lehrern und Lehrerinnen und auch von anderen entgegen genommen. Und Einladungen zum Essen in Frankreich bedeutet: Es dauert länger, und es wird sehr viel aufgetischt ...
Zwei Einladungen will ich hervorheben, weil sie quasi gleichzeitig der Abschied von meinen Lehrern und Lehrerinnen waren (und von denen habe ich noch gar nicht im Blog geschrieben); zunächst einmal war ich im Rahmen eines Schüleraustausches im Collège (dazu weiter unten noch ein bisschen) zu einem Essen eingeladen. Hier einmal ein Foto von meinen Lehrerinnen im Collège, Hélène und Céline, wie sie mir eine Schale aus Émaux de Longwy schenken:
Mit allen meinen Lehrern und Lehrerinnen war ich zu einem Essen eingeladen, und zwar im, wie man sagt und wie ich auch gern glaube, besten Restaurant der Gegend:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjC6_Ch19h0HxMtCOCUbolJSmyfpl23X0iOjL88_zgy68RTWLktl_nop2ZDp6jCI-NaXp8D0iUUZW0mzNeYs7a-mFhrTKUVOXtFBiHRcTR9QpS0x6upRv5IdLg1ubJA1IM8cpnDOqRoGmA0/s320/DSCN8945.JPG) |
v.l.n.r.: Émilie, Patrick, Hans, Françoise, Sylviane, Muriel,
Hélène, ich und Martine |
Und ich hab von ihnen auch einige Geschenke bekommen:
Abschied von den Schülern und Schülerinnen
Kurz vor dem Ende meiner Assistenz war, was die Schule betrifft, noch eine sehr interessante Woche, denn im Collège hat ein Austausch mit einer deutschen Partnerschule stattgefunden. Wir sind unter anderem ins Centre Pompidou nach Metz gefahren, wo ich für die deutschen Schüler und Schülerinnen die Führung übersetzt habe:
Falls ich sonst keinen Job find, kann ich immer noch Fremdenführer werden. Ist eigentlich eh auch nicht so schlecht. Die Gesichter der Schüler und Schülerinnen auf dem letzten Foto hab ich einmal unkenntlich gemacht, weil man weiß ja nie so wegen Datenschutz und so. (Ich bin jetzt kein Sprachassistent mehr, jetzt darf ich solche Sätze schreiben.) Dabei haben sie auf dem Foto sogar ziemlich interessiert geschaut, es wär gar kein Smiley notwendig gewesen, damit das Foto was gleichschaut ...
Für die Klassen im Collège war auch schon seit längerem klar, dass ich Französisch kann. Im Lycée jedoch hat es Klassen gegeben, die bis zum Schluss der Meinung waren, dass ich kein Französisch spreche, und die dann total überrascht waren, wie ich dann am Schluss ein paar Worte auf Französisch an sie gerichtet habe.
Von beiden Klassen, die ich im Collège hatte, habe ich übrigens eine Karte bekommen:
Das ist die Karte von einer der beiden Klassen; auf der Vorderseite ist ein Foto der Klasse, aber das stell ich hier jetzt nicht rein, das ist mir dann zu viel Aufwand, dass ich da überall Smileys über die Gesichter pick.
Am meisten gefreut hat mich aber eine Zeichnung, die eine autistische Schülerin aus dem Lycée für mich gemacht hat und die sie mir in der letzten Stunde beim Hinausgehen noch in die Hand gedrückt hat:
Abschied von den Assistenten und Assistentinnen
Über Ostern bin ich noch in Frankreich geblieben. Am Sonntag haben meine Mädels, Daniela und Mouna, Abendessen für mich (und für sich selbst natürlich) gekocht:
Und am Montag habe ich mich noch mit ein paar sehr wichtigen Assistenten aus der Region in Metz getroffen:
Und jetzt schaut euch dieses Bild an: Das ist nicht nur der Temple Neuf mit dem Moyen Pont, eine Sehenswürdigkeit in Metz, die ich bis jetzt noch nicht gepostet habe, sondern es geht vor allem um diesen blauen Himmel. Merkt ihn euch, denn darum wird es später noch einmal kurz gehen ...
Heimfahrt
Bei der Heimfahrt habe ich einen (fotolosen) Zwischenstopp bei Susi in München gemacht. Dort hab ich mir einmal ein paar französische Filme gekauft, das hab ich nämlich die sechs Monate in Frankreich irgendwie verabsäumt ...
Insgesamt schließt sich der Kreis meiner Sprachassistenz durch die Heimfahrt in mehrfacher Hinsicht:
- Am 3. April 2012 hab ich die Zusage bekommen, dass ich als Sprachassistent nach Frankreich gehen kann. Am 3. April 2013 bin ich wieder von meiner Sprachassistenz heimgekommen.
- Es ist zwar nicht bewiesen, aber es ist gut möglich, dass Susi die erste Person war, der ich erzählt habe, dass ich als Sprachassistent akzeptiert wurde (denn das war in einer Facebook-Unterhaltung am 3. April 2012 am Abend). Und Susi war dann auch die letzte Person, die ich im Rahmen meiner Sprachassistenz gesehen habe.
- Und wie ich in "Anreise und Ankunft in Longwy" geschrieben habe: Im Herbst war es bei meiner Abfahrt in Österreich warm und sonnig und bei meiner Ankunft in Lothringen erheblich kälter und trüb. Und jetzt bei der Heimfahrt war es bei meiner Abfahrt in Lothringen zwar nicht warm, aber sonnig (vgl. das Bild oben) und bei meiner Ankunft in Österreich erheblich kälter und trüb und verschneit ...
Fazit
Insgesamt hat sich - bis aufs Finanzielle vielleicht - mein Auslandsaufenthalt auf jeden Fall ausgezahlt: Ich habe viel von Frankreich, Belgien und Luxemburg gesehen, konnte mein Französisch sehr stark verbessern (auch wenn das nicht unbedingt meine Hauptmotivation war, nach Frankreich zu gehen; aber man hat viel mehr von einem Land und seiner Kultur, wenn man die Sprache spricht) und habe sehr nette Leute kennen gelernt. Nur finde ich sechs Monate eher etwas zu kurz; man braucht natürlich eine gewisse Zeit, um sich an eine andere Kultur und eine andere Sprache einzugewöhnen, aber wenn ich meine Assistenz eher als eine lange Reise und nicht so sehr als ein auf längere Zeit ausgerichtetes Leben im Ausland sehe, passt das schon so ...