Montag, 8. April 2013

Und noch ein paar Fotos zum Schluss

Ich habe noch ein paar Fotos, die mir aus irgendwelchen Gründen ganz gut gefallen, die aber aus irgendwelchen Gründen nie so recht in den Blog gepasst haben. Hier sind sie: Ich stelle sie kommentarlos rein, weil es meiner Meinung nach eh nicht wichtig ist, wo sie gemacht wurden, und was man sieht, sieht man eh, selbst wenn man nicht alles versteht, weil man die Hintergrundgeschichte nicht kennt ... Und aus ein paar hab ich halt einmal eine Collage gemacht, damit's nicht ganz so viele Fotos sind.









































So. Und das war jetzt wirklich alles.

Sonntag, 7. April 2013

Attention, départ!

Nach Ostern ist es wieder zurück nach Österreich gegangen. Davor musste ich mich natürlich noch von Frankreich verabschieden.

Abschied von den Lehrern und Lehrerinnen

Zwischen den letzten Ferien (siehe "Die letzte größere Reise") und dem Ende der Assistenz sind ja nur drei Wochen gelegen, aber in denen habe ich sehr viele Einladungen von meinen Lehrern und Lehrerinnen und auch von anderen entgegen genommen. Und Einladungen zum Essen in Frankreich bedeutet: Es dauert länger, und es wird sehr viel aufgetischt ...

Zwei Einladungen will ich hervorheben, weil sie quasi gleichzeitig der Abschied von meinen Lehrern und Lehrerinnen waren (und von denen habe ich noch gar nicht im Blog geschrieben); zunächst einmal war ich im Rahmen eines Schüleraustausches im Collège (dazu weiter unten noch ein bisschen) zu einem Essen eingeladen. Hier einmal ein Foto von meinen Lehrerinnen im Collège, Hélène und Céline, wie sie mir eine Schale aus Émaux de Longwy schenken:


Mit allen meinen Lehrern und Lehrerinnen war ich zu einem Essen eingeladen, und zwar im, wie man sagt und wie ich auch gern glaube, besten Restaurant der Gegend:

v.l.n.r.: Émilie, Patrick, Hans, Françoise, Sylviane, Muriel,
Hélène, ich und Martine
Und ich hab von ihnen auch einige Geschenke bekommen:


Abschied von den Schülern und Schülerinnen

Kurz vor dem Ende meiner Assistenz war, was die Schule betrifft, noch eine sehr interessante Woche, denn im Collège hat ein Austausch mit einer deutschen Partnerschule stattgefunden. Wir sind unter anderem ins Centre Pompidou nach Metz gefahren, wo ich für die deutschen Schüler und Schülerinnen die Führung übersetzt habe:



Falls ich sonst keinen Job find, kann ich immer noch Fremdenführer werden. Ist eigentlich eh auch nicht so schlecht. Die Gesichter der Schüler und Schülerinnen auf dem letzten Foto hab ich einmal unkenntlich gemacht, weil man weiß ja nie so wegen Datenschutz und so. (Ich bin jetzt kein Sprachassistent mehr, jetzt darf ich solche Sätze schreiben.) Dabei haben sie auf dem Foto sogar ziemlich interessiert geschaut, es wär gar kein Smiley notwendig gewesen, damit das Foto was gleichschaut ...


Für die Klassen im Collège war auch schon seit längerem klar, dass ich Französisch kann. Im Lycée jedoch hat es Klassen gegeben, die bis zum Schluss der Meinung waren, dass ich kein Französisch spreche, und die dann total überrascht waren, wie ich dann am Schluss ein paar Worte auf Französisch an sie gerichtet habe.

Von beiden Klassen, die ich im Collège hatte, habe ich übrigens eine Karte bekommen:


Das ist die Karte von einer der beiden Klassen; auf der Vorderseite ist ein Foto der Klasse, aber das stell ich hier jetzt nicht rein, das ist mir dann zu viel Aufwand, dass ich da überall Smileys über die Gesichter pick.

Am meisten gefreut hat mich aber eine Zeichnung, die eine autistische Schülerin aus dem Lycée für mich gemacht hat und die sie mir in der letzten Stunde beim Hinausgehen noch in die Hand gedrückt hat:


Abschied von den Assistenten und Assistentinnen

Über Ostern bin ich noch in Frankreich geblieben. Am Sonntag haben meine Mädels, Daniela und Mouna, Abendessen für mich (und für sich selbst natürlich) gekocht:


Und am Montag habe ich mich noch mit ein paar sehr wichtigen Assistenten aus der Region in Metz getroffen:


Und jetzt schaut euch dieses Bild an: Das ist nicht nur der Temple Neuf mit dem Moyen Pont, eine Sehenswürdigkeit in Metz, die ich bis jetzt noch nicht gepostet habe, sondern es geht vor allem um diesen blauen Himmel. Merkt ihn euch, denn darum wird es später noch einmal kurz gehen ...

 

Heimfahrt

Bei der Heimfahrt habe ich einen (fotolosen) Zwischenstopp bei Susi in München gemacht. Dort hab ich mir einmal ein paar französische Filme gekauft, das hab ich nämlich die sechs Monate in Frankreich irgendwie verabsäumt ...

Insgesamt schließt sich der Kreis meiner Sprachassistenz durch die Heimfahrt in mehrfacher Hinsicht:
  • Am 3. April 2012 hab ich die Zusage bekommen, dass ich als Sprachassistent nach Frankreich gehen kann. Am 3. April 2013 bin ich wieder von meiner Sprachassistenz heimgekommen.
  • Es ist zwar nicht bewiesen, aber es ist gut möglich, dass Susi die erste Person war, der ich erzählt habe, dass ich als Sprachassistent akzeptiert wurde (denn das war in einer Facebook-Unterhaltung am 3. April 2012 am Abend). Und Susi war dann auch die letzte Person, die ich im Rahmen meiner Sprachassistenz gesehen habe.
  • Und wie ich in "Anreise und Ankunft in Longwy" geschrieben habe: Im Herbst war es bei meiner Abfahrt in Österreich warm und sonnig und bei meiner Ankunft in Lothringen erheblich kälter und trüb. Und jetzt bei der Heimfahrt war es bei meiner Abfahrt in Lothringen zwar nicht warm, aber sonnig (vgl. das Bild oben) und bei meiner Ankunft in Österreich erheblich kälter und trüb und verschneit ...

Fazit

Insgesamt hat sich - bis aufs Finanzielle vielleicht - mein Auslandsaufenthalt auf jeden Fall ausgezahlt: Ich habe viel von Frankreich, Belgien und Luxemburg gesehen, konnte mein Französisch sehr stark verbessern (auch wenn das nicht unbedingt meine Hauptmotivation war, nach Frankreich zu gehen; aber man hat viel mehr von einem Land und seiner Kultur, wenn man die Sprache spricht) und habe sehr nette Leute kennen gelernt. Nur finde ich sechs Monate eher etwas zu kurz; man braucht natürlich eine gewisse Zeit, um sich an eine andere Kultur und eine andere Sprache einzugewöhnen, aber wenn ich meine Assistenz eher als eine lange Reise und nicht so sehr als ein auf längere Zeit ausgerichtetes Leben im Ausland sehe, passt das schon so ...

Samstag, 30. März 2013

Wo ich sonst noch war - der Endstand

Frankreich ist ein Land mit viel Land. Die Bevölkerungsdichte in Frankreich ist sogar ein bisschen niedriger als in Österreich, obwohl ja weite Teile in Österreich Gebirge sind, wo überhaupt niemand lebt, was den Durchschnitt hinunterdrückt. Auch wenn es in Österreich nach Wien lange keine größere Stadt gibt, ist es doch recht dicht von kleineren Städten und Dörfern übersät (dort wo halt kein Berg im Weg steht), und in Frankreich gibt es oft sehr lange Distanzen mit nichts oder vielleicht einmal einer kleinen Siedlung, die nicht nur tattendorf-, sondern sogar schranawandklein ist.

Deshalb gehört es für mich zu einem vollständigeren Bild des Landes, dass ich, wenn ich schon ein halbes Jahr hier lebe, nicht nur größere Städte, sondern auch Dörfer in meiner Umgebung besuche.

Zum Beispiel Marville, ein Dorf mit nicht ganz 600 lebenden Einwohnern, aber dafür einem Beinhaus mit den Knochen von ungefähr 40.000 Menschen:




Oder Montmédy mit seiner Zitadelle auf einem Hügel (die aber im Vergleich zu Besançon schon sehr bescheiden ausfällt):





Dort in der Nähe liegt Avioth, das für seine 130 Einwohner eine ziemlich große und berühmte Kirche im Dorf hat:



In Orval in Belgien steht eine sehr bekannte Abtei, die in den 1920er Jahren neben den Ruinen einer alten Abtei neu erbaut wurde und das ein sehr renommiertes Bier braut (das ich aber zweimal trinken musste, bevor es mir geschmeckt hat):







Und nicht weit davon entfernt liegt Torgny, das ist die südlichste Gemeinde Belgiens und außerdem die Gemeinde, die am weitesten von Brüssel entfernt ist. Und sie ist zwar ganz nett, aber warum sie die Auszeichnung "eines der schönsten Dörfer Belgiens" bekommen hat, kann ich nicht hundertprozentig nachvollziehen ...





Dass Rodemack "eines der schönsten Dörfer Frankreichs" ist, verstehe ich schon eher. Es wird auch "kleines Carcassonne" genannt, weil es so wie das große Carcassonne viel mittelalterliche Bausubstanz aufzuweisen hat:






Das mittelalterliche Dorf Vianden ist wegen seiner Burg nach der Stadt Luxemburg der (meiner Meinung nach verdientermaßen) am meisten von Touristen besuchte Ort in Luxemburg:






Aber jetzt wieder zu einer etwas größeren Stadt mit einer fünfstelligen Einwohnerzahl, Dinant in Belgien, bei dem sich ein Besuch meiner Meinung nach schon aufgrund der Lage zwischen einem Felsen und einem Fluss auszahlt:




Auf dem letzten Foto kann man übrigens mein Auto erkennen (wer es kennt, sieht es) - und ohne mein Auto wäre ich hier wohl nicht so viel herumgekommen, auch wenn ich weitere Distanzen ausschließlich mit dem Zug (und in Fahrgemeinschaften oder Mietautos) zurückgelegt habe ... Und oben auf dem Berg sieht man wieder einmal eine Zitadelle. Das hier ist die Stadt von oben:




In der Zitadelle gibt es auch einen Bunker, der einmal bei einem Bombardement abgerutscht ist und seither schief ist. Im ganzen Raum gibt es keine einzige senkrechte Bezugslinie, sodass sich das Gehirn beim Reinkommen nicht auskennt und man ziemlich das Gleichgewicht verliert. Damit ihr euch was vorstellen könnt: Die schwarze Fläche ist Wasser, das in Wirklichkeit natürlich horizontal steht:




Dinant ist außerdem die Geburtsstadt von Adolphe Saxe, dem Erfinder des Saxofons. Und so wie in Paris Buddy Bears stehen, die einzelne Länder repräsentieren sollen, stehen in Dinant Saxofone, die verschiedene Länder darstellen. Das hier ist das österreichische Saxofon mit einem Bild der Swarovski-Kristallwelten:





Auf dem Heimweg von Dinant wollte ich noch zur Grotte de Han, einer angeblich sehr eindrucksvollen Tropfsteinhöhle in Belgien. Aber: Da es geschneit hat und sich viele Belgier bei Schnee nicht so recht raustrauen, war ich der einzige, der in die Tropfsteinhöhle wollte, was aber aus Sicherheitsgründen nicht möglich war. Also habe ich nur die Straßenbahn, mit der man dorthin gefahren wäre, von außen gesehen:





Wo ich schon die ganze Zeit von Belgien schreibe: Ja, ich war auch in der Hauptstadt Brüssel. Eigentlich war das nicht vorgesehen, denn ich habe Brüssel schon vor meiner Assistenz zweimal besucht und war nicht sooo begeistert davon.

Und ich weiß nicht so recht, aber irgendwas hat's mit Brüssel, denn irgendwie passiert mir dort immer etwas Seltsames: 2003 hat vor uns eine Frau schimpfend vor dem Eingang einer Bar auf den Gehsteig uriniert. 2007 sind wir mit der Polizei mitgefahren und haben in einem aufgelassenen Verkehrsbüro auf einem Bahnhof übernachtet. Und 2013 schließlich hat ein Mann einfach so auf einem stark frequentierten öffentlichen WC masturbiert.

Aber naja, so ist die Stadt ja eh schön, so wie hier der Grand'Place oder Grote Markt im Stadtzentrum:



Oder so wie hier der nächtliche Blick vom Mont des Arts oder Kunstberg:



Aber eigentlich war ich ja nur wegen Susi in Brüssel, die mich für ein Wochenende besucht hat:



Am nächsten Tag haben wir in Longwy gefrühstückt:


Und dann sind wir weiter nach Luxemburg gefahren. Eine treue Begleiterin Susis, seit sie in Panama war, ist ihre Tigerente. Hier steht die Tigerente mit ein paar ausgewählten Sorten belgischen Biers (die schmeißen manchmal Obst in ihr Bier) vor der luxemburgischen Sparkasse:




Und mein vorletztes Wochenende in Frankreich habe ich mit Mouna bei Birigt in den Vogesen im Süden Lothringens verbracht. Zuerst waren wir in Épinal, eine Stadt, die man nicht unbedingt gesehen haben muss, aber der Vollständigkeit halber einmal ein Foto, auf dem sie doch passabel ausschaut:



Dann sind wir weiter nach Remiremont gefahren, das mir auf jeden Fall besser gefallen hat als Épinal. Das könnte aber auch daran liegen, dass gerade eine an den Karneval in Venedig angelehnte Veranstaltung war, bei der in der Nacht die Häuser beleuchtet wurden, was natürlich sehr zur Atmosphäre in der Stadt beigetragen hat:



Dabei gab es Umzüge mit Leuten in Kostümen:




Und Leute, die diese Leute fotografiert haben:




Und hier stehen Birgits Mitbewohner Colin, Birgit, ich und Mouna auf einem Hügel bei der Stadt:






Tja, das war's. Mehr kommt nicht mehr. Sonst würd's ja nicht "Endstand" heißen.*) Einmal habe ich einer Freundin auf einer Frankreichkarte gezeigt, wo ich während dieses halben Jahres überall gewesen bin, und sie hat zu mir gesagt: "Wieso warst du nicht in Nîmes, wenn du schon in Montpellier warst?" Aber ich glaube, wenn ich mir anschaue, was ich in diesen sechs Monaten so gesehen habe, kann ich guten Gewissens nach Österreich zurückfahren, ohne Nîmes gesehen zu haben:

 
*) Damit kein Missverständnis entsteht: Es wird schon noch ein Blogeintrag kommen. Aber keiner mehr mit Reiseberichten.

Was? Ich hab noch kein Tierfoto in diesem Beitrag?? Also voilà: ein sehr fotogener Esel in Han. Damit ich wenigstens etwas dort gesehen hab, wenn ich schon nicht in die Tropfsteinhöhle durfte: